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I-Remote – Okinawa, Japan

Südseefeeling, Natur pur, endlich den perfekten Strand finden, so hatte ich mir das vorgestellt. Gefunden habe ich einige Lost places und Zeit zum Meditieren und Müßiggang und immer wieder guten Kaffee.

Es war nicht wie erhofft, aber mal ehrlich: wann wäre das je so gewesen? Ich bin also maximal weit gereist, zum südlichsten Punkt Japans, die Yaeyama-Inseln Ishigaki und Iriomote im ostchinesischen Meer, 300 km von Taiwan entfernt, um zum wiederholten Mal festzustellen, dass ich zuverlässig enttäuscht bin, wenn ich Erwartungen habe. Einsame Strände, ja, die gab es, vermutlich undurchdringlichen Dschungel gleich auf der anderen Straßenseite ebenfalls, kaum Touristen, aber eben auch durchwachsenes Wetter, Regenzeit, wenig Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: ohne Auto kommt man kaum irgendwohin, der Bus fährt alle heiligen Zeiten um die Inseln, man kann auf der Straße im Regen bis zum nächsten ähnlich verlassenen Ort wandern, wo es auch nicht mehr gibt, die wenigen Autos halten und fragen, ob man ein Problem hat, im badewannenwarmen Wasser planschen oder eine Tour bei lokalen Veranstaltungen mit Abholung buchen.

In der Folge habe ich versucht, alles so zu nehmen, wie es kommt, und aus dem Wetter das Beste zu machen. Das hieß Schnorcheln und Kajaktour, da war es egal, ob es schüttete, im Gegenteil, es fühlte sich friedlich und richtig an, überall von Wasser umgeben zu sein.

Und ich habe mich im Müßiggang geübt, ein bisschen meditiert und Yoga gemacht, gechattet, kaum gelesen und lange Zeit nur aufs Meer geschaut. Wahrscheinlich könnte man es auch „Seele baumeln lassen“ nennen.

Lost places

Verlorene Orte habe ich gefunden, solche, wo die Zivilisation auf der Strecke geblieben ist, sich einfach nicht durchgesetzt hat. Für mich strahlen sie eine gewisse Einsamkeit, Verwahrlosung, Trostlosigkeit aus, aber sie sind sich selbst völlig genug. Sie existieren unabhängig von den Menschen, sind nicht gefällig. Wer sich dahin verirrt, läuft Gefahr, verschluckt zu werden, sich selbst zu verlieren, von der Welt vergessen zu werden und sich selbst zu vergessen. Er oder sie hat hier keine Bedeutung. Und auch sonst nirgends, das wird einer/m hier bewusst.


Ohne Filter – auf der Jagd nach Espresso

Kaffeekennerin- oder Junkie bin ich nicht, aber zum oder statt Frühstück ein Cappuchino – musst have! Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das in diesem hoch entwickelten Land mit seinen Finessen schwierig werden könnte, aber schon am Tag meiner Ankunft in Tokio wurde mir bewusst, wie viel Interpretationsspielraum das Wort „Cappuchino“ bietet. Seitdem bin ich noch am verlassensten Ort auf der Suche nach einem guten Kaffee und präsentiere hier stolz meine Trophäensammlung.

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