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Kaffee-Klatsch

Wo gibt’s den besten Kaffee in München? Wodurch würde der sich auszeichnen? Und was heißt überhaupt Kaffee? In erster Linie geht’s natürlich darum, aus gutem Grund gemütlich in irgendwelchen Cafes der Stadt abzuhängen.

Peter und ich sind Kaffeetrinker, er wahrscheinlich mehr als ich, zumindest öfter am Tag, ich brauche bzw. vertrage nur zwei Tassen und die nur bis 14 Uhr. Er Espresso, ich Cappuchino. Beide mit beidem oft nicht zufrieden. So entstand die Idee, unsere eigene Kaffee-Landkarte in München zu entwickeln.

Das Setting

Wodurch zeichnet sich guter Kaffee überhaupt aus? Und welcher Kaffee? Diese Fragen waren vorab zu klären. Aufgrund unserer persönlichen Vorlieben wollten wir uns auf Espresso und Cappuchino konzentrieren. Nicht unwesentlich sind bei beiden die Darreichungsformen, wir waren uns einig, dass sie in dicken weißen Tassen kommen sollen, wie in einer Bar in Italien. Beim Espresso muss die Menge stimmen, beim Cappuchino das Mengenverhältnis. Der Espresso muss eine schöne Crema haben, darf nicht zu dünnflüssig sein und soll einen kräftigen Geschmack haben, ohne total bitter zu sein, man muss ihn mit und ohne Zucker trinken – nicht nur hinunterstürzen – können. Beim Cappuchino wiederum muss der Kaffee durchschmecken, ohne zu dominieren. Entscheidend ist Güte und Konsistenz der Milch. Sie muss ähnlich fließen wie Sahne, soll kein Schaum mit vielen Bläschen sein. Eigentlich ist die Milch genau richtig, wenn sich Muster in sie malen lassen, das geht auch nur bis zu einer gewissen Temperatur. Zu kalt darf sie jedoch auch nicht sein, sonst ist der ganze Kaffee nur noch lauwarm, und warm heißt das Ziel.

Wir entschieden uns, insgesamt bis zu 10 Punkte zu vergeben

Projektstart: Kiosk am Ostfriedhof (P.)

Der aus Sizilien stammende Betreiber des kleinen Kiosk-Cafés am Ostfriedhof bietet seinen Gästen einen authentischen Zugang zur heimatlichen Kaffeekultur. Auch wenn der Milchschaum in seiner Konsistenz beim Cappuccino die Erwartungen nicht gänzlich zu erfüllen vermag, ist sein Angebot in der Münchner Kaffee Arena doch akzeptabel und kommt auf eine solide 7 in der 10er-Skala.

Für die Puristen hier noch die technischen Daten: Kaffeetassen (Espresso und Cappuccino) entsprechen dem italienischen Standard, Espresso in der Menge genau richtig, aber unglücklicherweise einen Hauch zu dünn im Fluss, um den so eigenen Crema-Effekt auf der Zunge zu spüren. Geschmacklich bewegen wir uns im halbgetoasteten Bereich mit leichter blumiger Note im Abgang.

Espresso und Cappuchino: 7 von 10 Punkten

Sorry Johnny in der Preysingstraße

An Johnnys Cappuchino ist nichts auszusetzen: Milchschaum perfekt in Menge und Konsistenz, Kaffee schmeckt mit feiner Note durch, rundum lecker. In diesem Cafe wird alles mit Sorgfalt und Liebe zubereitet, auch das nicht benotete Interieur gefällt mit seiner stylischen Schlichtheit. Um die 10 Punkte zu erreichen, müsste der Kaffee noch eine Tick kräftiger sein, klar: eine Gradwanderung zwischen dominant und dezent.

Cappuchino: 9 von 10 Punkten

Cafe Blá (Blau) in der Au – Kaffee auf Isländisch

Unweit des idyllisch plätschernden Auer Mühlbachs befindet sich das Café Blá, winzig, mit einigen (zu) wenigen Sitzgelegenheiten vor dem Lokal und Selbstbedienung. Das internationale Personal kredenzt Kaffeespezialitäten zu skandinavischen Käsekuchenvarianten. Der Espresso kommt in einer ungewöhnlichen steinblauen Bechertasse an den Mund, sehr blumig und aromatisch (ohne jede Bitterkeit), wie es heute Mode ist; leider, aus Sicht des Verkosters, zu weit weg vom Italienischen Original. Deswegen 7 Punkte nach klassischer Wertung.

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